Nach ein paar unerfreulichen Spielen zu Beginn der Saison, rechnete sich die Mannschaft aus hungrigen, unerfahrenen und zu allem entschlossenen Hockeyfanatikern aus Bochum etwas gegen den nächsten Gegner aus Kupferdreh aus, der uns seit langem freundschaftlich verbunden ist. Wir waren zuversichtlich, dass es diesmal mit dem ersten Saisonsieg klappen könnte. Sonne gebucht, gefühlt hatten sich am Vorabend fast 20 Leute zum Spiel angemeldet. Was soll da passieren?
Am Sonntag war es dann so weit: Das mit der Sonne hat schon einmal geklappt, aus den 20 wurden immerhin 14 Spieler und das Gras hatte auch die richtige Höhe. Also standen auf dem Platz 9 junge Leute und 5 Mann, die auch nahtlos in jedes 80er Jahre Revival gepasst hätte. Zumindest bekam der Begriff Jahrhundertabwehr da eine ganz neue Note. Aber genug der Einleitung.
Das Spiel begann recht schwungvoll in Richtung des Essener Tores, wobei es Bochum allerdings zunächst nicht gelang eine echte Torchance zu kreieren. Dann begann der Gast etwas forscher nach vorne zu spielen, wobei die Essener echtes Rasenhockey spielten: sich schnell vom Ball zu trennen und den Gegner laufen zu lassen. Wir dagegen versuchten mit dem Ball zu rennen und liefen uns immer wieder fest. Und so kam es wie es kommen musste, Ballverlust im Mittelfeld plötzlich waren 5 Essener gegen 3 Bochumer in Unterzahl in unserem Schusskreis und ein halbwegs guter Schuss reichte zum 0:1. Viertelpause.
Die Manöverkritik in der kurzen Viertelpause fruchtete nicht wirklich, Bochum lief und lief, Essen spielte und nutze einen Abwehrfehler zum 0:2. Mehr kann man zum 2. Viertel nicht sagen- wir waren dankbar für die Halbzeitpause.
Nach einem Schluck Zauberwasser und vielen guten Absichtserklärungen fing Bochum endlich an zu spielen. Der Gegner wurde ins eigene Viertel zurückgedrängt und nach einer umstrittenen Aktion eines grauhaarigen Herren, der aus seiner Verzweiflung heraus den Ball einfach mal hart in den gegnerischen Schusskreis schlug, um da zufällig Lars zu treffen, der seine Kernkompetenz in Sachen Torerzielung bewies, war der Spielstand endlich 1:2. Nochmal Viertelpause.
Im letzten Viertel erspielten wir uns dann wieder zahlreiche Chancen, um dann aber von der eigenen Naivität überrumpelt zu werden. Regelverstoß von Bochum in Höhe der Mittellinie und alle stellen das Spielen ein, wirklich alle? Nein! Kupferdreh leider nicht, ein Pass nach vorne eine Flanke vors Tor der Bochumer und die Kuperdreher konnten ihre Führung zum 1:3 ausbauen. Danach war der Keks geknabbert, der Drops gelutscht oder was an Lebensmitteln sonst noch so da ist. Das 1:4 war dann nur noch eine Randnotiz.
So endete ein Spiel das eigentlich unter guten Vorzeichen begann, dass uns aber unsere Grenzen aufzeigte. Viele Dinge, die im Training vermeintlichen klappen, können wir im Spiel einfach noch nicht umsetzen und manchmal sind wir einfach zu brav. Es liegt noch ein steiler Weg vor uns. Allerdings haben wir schon am nächsten Samstag die Chance uns selbst zu belohnen.
Herausheben möchte ich noch, dass es sich um ein erfreuliches, faires und respektvolles Spiel gehandelt hat, was nicht zuletzt auch an der guten Spielleitung der beiden Schiedsrichterinnen lag. Und damit bis nächste Woche, wenn wir hoffentlich über einen grandiosen Sieg über den Reinshagener TB berichten werden.