Der Tag startete turbulent. Aufgrund von Zugausfällen und Verspätungen kamen die Bochumer Damen erst 10 Minuten vor Spielanpfiff in der Halle an. Nun mussten sie sich im aktiven Spielverlauf warm machen.
Obwohl Rheine zu dem Zeitpunkt Tabellenzweiter war, starteten die Bochumerinnen aufgrund ihrer zwei Siege aus den vergangenen Wochen selbstbewusst ins Spiel. So erzielte Noa Kühn den ersten Treffer mit einem Lupfer über die liegende Torwartin. Von nun an fielen die Tore immer abwechselnd. Rheine gelangen zwei Ecken, während Bochum mit einem Rückpass kurz vor der gegnerischen Grundlinie und einem Tor ins lange Eck konterte. Weiter ging es mit einem Ecktor von Inga Seiffert, das Rheine mit einem schnellen Konter ausglich. Zur Halbzeit stand es nun 3:3. Es wurde Kraft getankt mit Obst und guten Zusprüchen. Es lief gut für die Bochumerinnen, Kombinationen funktionierten, Bälle, die im Hinspiel noch unerwartete Richtungen einschlugen, konnte Bochum dieses Mal abfangen. Doch allen war bewusst, dass Rheine für die Chance auf eine Tabellenführung dieses Spiel nicht verlieren durfte und sogar haushoch gewinnen musste. Daher stellte man sich auf eine harte zweite Halbzeit ein.
So kam es tatsächlich auch. Die Zweikämpfe wurden schroffer, wodurch der Wille zu siegen nur noch größer wurde. Zudem war die Halle gefüllt mit Rheine-Fans. Mit Trommeln und Jubelrufen machten sie sich bemerkbar, doch die fünf mitgereisten Bochumer Fans gaben ihr Bestes, um den Massenunterschied nicht allzu deutlich werden zu lassen. Nach einem weiteren Tor der heutigen Torschützenkönigin Noa und einem Konter der Rheinerinnen kam es in den letzten zwei Minuten zum alles entscheidenden Treffer. Die Bochumer Damen waren im gegnerischen Schusskreis. Sie versuchten erneut ihr Glück mit einem Schuss, doch die gegnerische Torwartin konnte ihn abwehren. Der Ball flog hoch und weit aus dem Schusskreis. Gefährlich? Laut unserer Ansicht nach ja, aber im Endeffekt versucht man immer das Haar in der Suppe zu finden. Die rheinische Kapitänin nahm den Ball auf und mit einem gelungenen Zwei-zu-Eins gegen die Bochumer Keeperin traf Rheine zum 5:4 Sieg. Alles in allem war es ein sehr ausgeglichenes Spiel, bei dem die Zuschauer und Spielerinnen auf ihre Kosten kamen. Bei einem gemeinschaftlichen Bier wurde Rheine gefeiert und wir freuten uns, dass sich die hürdenreiche Hinfahrt doch gelohnt hatte.